Im 19.Jahrhundert war es die Darwinsche Evolutionstheorie, die die Differenz Mensch-Tier hatte fraglich werden lassen. Zuvor war man von einer in der Natur begründeten Differenz ausgegangen. Der Mensch hatte Vernunft, das Tier noch nicht einmal Verstand, der Mensch hatte Religion, das Tier nur Bedürfnisse, der Mensch suchte den Sinn, das Tier bloß die Sinnlichkeit usw.
Solche scharfen Grenzziehungen wurden durch die Darwinsche Evolutionstheorie verwischt und damit stand die Frage an, ob der Mensch wirklich ‚mehr’ sei als das Tier und wenn ja, inwiefern?

Der Biologe Julian Huxley popularisierte 1957 den Begriff des Transhumanismus
CC BY-SA 3.0 nl
Dieselbe Verunsicherung erleben wir heute. Die Leistungsfähigkeit der Computer nimmt beständig zu und wenn wir sie in Roboter implantieren, zeigen sie Handlungskompetenzen, von denen wir nicht mehr sicher sind, ob sie nicht denen eines Menschen entsprechen oder ob sie ihn nicht eines Tages überholen werden. KI-Fachleute wie Hans Moravec sprechen davon, dass mit den Computern und Robotern eine neue Stufe der Evolution erreicht sei. Was uns erwarte, sei eine Zukunft, die man also “postbiologisch” oder “übernatürlich” kennzeichnen müsse. In Deutschland hat Gero von Randow, immerhin Wissenschaftsredakteur bei der ZEIT, ins selbe Horn geblasen, indem er sich bemühte, “in den Schräubchen und Rädchen, den Daten und Programmen die Seele der Robotik offenzulegen.”


Recent Comments