Encyclopedia of Science and Religion

Encyclopedia of Science and Religion

by J. Wentzel Vrede van Huyssteen, Niels Henrik Gregersen, Nancy R. Howell, Wesley J. Wildman, 2 Volumes, Macmillan Reference USA 2003

Interview with the Editor in Chief, J. Wentzel Vrede van Huyssteen (22 Minuten)

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Zusammenfassung des Interviews (deutsch)

von Prof. Dr. Regine Kather, Freiburg 2004
(Minutenangaben beziehen sich auf das wiedergegebene Interview)
The Encyclopedia: An uncomparable Work (Min. 0 to 6)

Van Huysteen ist der Herausgeber der ‘Encyclopedia of Science and Religion’ (2 Bde.), (Mac Millan 2003): Die Enzyklopädie ist der Geschichte des Konflikts von Wissenschaft und Religion und dem Dialog zwischen beiden in der Gegenwart gewidmet. Die Geschichte wird also nur insoweit einbezogen, als sie für die Erhellung der Gegenwart von Interesse ist. Die Enzyklopädie ist aufgrund der umfassenden Darstellung dieses Themas zur Zeit einzigartig auf dem Markt.
Zwanzig ausgewählte Biographien sollen schlaglichtartig zentrale Etappen und Probleme des Konflikts und des Dialogs von Naturwissenschaft und Religion aufzeigen. Kriterien der Auswahl waren neben der Bedeutung der Personen vor allem das Vermeiden von Überschneidungen mit schon vorhandenen Darstellungen.
Theory of Dialogue: Pluralism and Diversity (Min. 6 to 13)
Dabei gibt es nach Huysteen kein ‘Blueprint’ für die Art, in der ein Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion zu führen sei. Es ist geradezu das Anliegen der Enzyklopädie zu zeigen, dass sehr unterschiedliche Zugangsweisen möglich und gefordert sind. Ein Vertreter des Pragmatismus wird einen anderen Zugang wählen als einer des kritischen Realismus oder gar der Postmoderne. Wichtig für eine Sensibilisierung für die unterschiedlichen Zugangsweisen zu einem Dialog sind auch die Beiträge zum Post-Fundamentalismus.
Die Enzyklopädie fokussiert daher auf eine kontextuelle Annäherung an den Dialog: Entscheidend ist immer die Klärung der Frage: Was wird unter Religion, was unter Wissenschaft eigentlich verstanden? Und in welchem kulturellen Umfeld, vor welchem historischen Hintergrund findet der Dialog statt? Erst wenn man die jeweiligen Prämissen berücksichtigt, kann man einen gemeinsamen Raum für einen Dialog finden. Jede Diskussion, jedes Projekt, jede Annäherung an ein Thema wird daher anders aussehen. Es gibt zwar einige Standardmodelle, etwa die von I. Barbour; sie waren zwar durchaus hilfreich, doch heute ist der Dialog wesentlich komplexer geworden.
Das große Ideal der Enzyklopädie ist es daher, eine Bewusstheit für die Art und Weise zu wecken, wie ein Dialog unter sehr unterschiedlichen Bedingungen geführt werden kann. Die Enzyklopädie will Menschen von verschiedenen Hintergründen eine Chance geben, in diesen Dialog einzutreten. Aufgrund dieses gemeinsamen Ziels bedeutet eine kontextuelle Annäherung keine Kontextualisierung im Sinne der Postmoderne.
Notwendigerweise gewinnt die Philosophy of Science eine große Bedeutung für diesen Dialog, da sie auf die Grenzen der einzelnen Zugangsweisen reflektiert. Erst wenn man diese Grenzen sieht, kann man sie im Dialog überschreiten.
Interreligious Aspects: Historical and Contemporary Issues of the Dialogue (Min. 13 to 21)

Ein weiteres großes Ziel der Enzyklopädie ist ein interreligiöser Dialog: Das Christentum war zwar maßgeblich für die Entstehung des Konflikts von Wissenschaft und Religion wie für die Gestalt des Dialogs heute. Doch es ist keineswegs der einzige Ausgangspunkt. Auch die anderen Religionen haben die Gestalt ihrer Kultur maßgeblich geprägt. Deshalb sollten in der Enzyklopädie alle großen Religionen vertreten sein. Man kann nicht sagen, weil eine bestimmte Form des Dialogs im Islam funktioniert, muss sie auch im Buddhismus funktionieren. Möglicherweise ist das nicht der Fall, weil das Verständnis von Wissenschaft und ihre Auswirkungen in einer anderen Kultur völlig anders sind. Wissenschaft und Religion begegnen sich daher in unterschiedlichen kulturellen Kontexten jeweils anders. Die Differenzen beruhen also nicht nur auf der unterschiedlichen Deutung wissenschaftlicher Ergebnisse, sondern auch auf der unterschiedlichen Bedeutung der Ergebnisse im jeweiligen kulturellen Kontext. Das langfristige Ziel ist es, eine Diskussion der Vertreter verschiedener Kulturen über dieselben Themen zu ermöglichen. Wie etwa würden ein Buddhist und ein Muslim über Kosmologie sprechen? Auch im Christentum selbst gibt es bereits sehr unterschiedliche Ausgangspunkte.

About Wentzel van Huyssteenhuyssteen2

J. Wentzel van Huyssteen, originally from South Africa, moved to the United States of America on January 1, 1992 to become Princeton Theological Seminary’s first James I. McCord Professor of Theology and Science. He has research degrees in Philosophy (MA: University of Stellenbosch, South Africa) and Philosophical Theology (Ph.D: Free University of Amsterdam, The Netherlands) and has specialized in philosophy of science and religious epistemology. Van Huyssteen is married to Hester van Huyssteen and they have four children.
J. Wentzel van Huyssteen was Head of the Department of Religion at the University of Port Elizabeth, South Africa, from 1972 through 1991. During this time he published numerous articles and several books. One of these, Theology and the Justification of Faith: Constructing Theories in Systematic Theology (Wm. Eerdmans, Grand Rapids 1989), was awarded the Andrew Murray Prize and also the Venter Prize for Academic Excellence. J. Wentzel van Huyssteen has read numerous papers and lectured widely, not only in the USA, Canada and South Africa, but also in Poland, Denmark, The Netherlands, England, Scotland, Switzerland, Germany and Italy. He is also a member of several national and international academic societies, and has been a member of the Steering Committee of the Theology and Science Section of the American Academy of Religion since 1992.
Since moving to Princeton in 1992, J. Wentzel van Huyssteen has won three Templeton Awards: for his Inaugural Address Theology and Science: The Quest for a New Apologetics, and for two new courses he initiated at Princeton Theological Seminary, Theology and the New Physics and Theology and the Challenge of Darwinism. At Princeton Theological Seminary van Huyssteen lectures in philosophical theology (and specifically on Theology and Science Issues) on a full-time basis. His special field of interest is religious and scientific epistemology, and Wm. Eerdmans Publishing Co. has published his latest books, Essays in Postfoundationalist Theology (July 1997), Rethinking Theology and Science: Six Models for the Current Discussion (edited with Niels H. Gregersen; July 1998), and most recently a major new work The Shaping of Rationality: Towards Interdisciplinarity in Theology and Science (July 1999).
In January 1998 J. Wentzel van Huyssteen gave the John Albert Hall Lectures at the University of Victoria (British Columbia). This lecture series, with the title Duet of Duel? Theology and Science in a Postmodern World, was published in book form in September 1998 by Trinity International Press in the USA and SCM Press in London. Three of Van Huyssteen’s most recent books, Essays in Postfoundationalist Theology (1997), Rethinking Theology and Science (1998, with Niels H. Gregersen), and Duet or Duel? Theology and Science in a Postmodern World (1998), were all nominated for the Templeton Awards for Outstanding Books in Theology and the Natural Sciences.
In January 1999 the Dutch Royal Academy for Arts and Sciences invited Wentzel van Huyssteen to become the Chair of the International Committee for the Assessment of Theological Research in The Netherlands. Most recently – in September 2000 – Professor van Huyssteen was appointed to the Worldwide Board of Advisors of the John Templeton Foundation. In November 2000, Dr. van Huyssteen accepted an invitation by MacMillan Publishers, New York, to become Editor-in-Chief in the new Encyclopedia for Religion and Science, to be published in March 2003.

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