Gehirn, Evolution, Religion

Wie mag Religion evolutiv entstanden sein, und welchen evolutiven Nutzen hat sie? Michael Blume, der als Religionswissenschaftler über Neurotheologie promoviert hat, bietet neurowissenschaftliche und evolutionsbiologische Perspektiven auf Religion. Drei zusammenfassende Thesen:

a) „Religion“ sei beschrieben (nicht definiert!) als die biologisch veranlagte und ggf. biografisch ausgeprägte Fähigkeit, sozial konstruierte und transzendent begründete Verhaltensmotivationen aufzunehmen. Statistisch häufiger erreichen Menschen damit höhere Kinderzahlen und stabilere Kooperationsverhältnisse in Ehe und Religionsgemeinschaft.
b) Verschiedene Religionsgemeinschaften stehen dabei in einem fortdauernden Wettbewerb miteinander, sich in wandelnden Umwelten zu behaupten. Gemeinschaften, deren Wegweisung in Unverbindlichkeit, Traditionalismus o.ä. fehlgeht, geraten demografisch wie auch missionarisch unter Druck von erfolgreicheren Konkurrenten.
c) Rechtsstaatlichkeit und die Gewährung der Menschenrechte einschließlich der (positiven und negativen) Religionsfreiheit führen daher längerfristig zu „religiösen Märkten“, in denen sich lebensnahe und lebensdienliche Gemeinschaften entfalten können.

In dem Vortrag hat Blume seine Thesen empirisch unterfüttert.
Folie7  Vortrag als pdf-Datei

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