In seinem neuen Buch will Kurt Wuchterl zeigen, dass der Begriff der Kontingenz zur Lösung vieler Probleme zwischen Naturwissenschaft, Philosophie und Religion beitragen kann.
Kontingenz: -bewältigung -anerkennung -begegnung
Ausgangspunkt ist der Mensch als das Wesen, das Kontingenz erfahren kann (Bewusstsein eines Sinndefizits) und darauf antworten muss. Nicht immer kann die Antwort in derKontingenzbewältigung bestehen, die letztlich die Kontingenz zum Verschwinden bringt. Daneben muss es notwendig eine Kontingenzanerkennung geben, die durchaus auch von Atheisten und Agnostikern geteilt werden kann. Religion geht nun über die Anerkennung der Kontingenz hinaus in Richtung Kontingenzbegegnung, indem sie annimmt, dass jenseits der Grenze nicht das Nichts absoluter Dunkelheit ist, sondern ein Ort der Begegnung mit einem sich zeigenden Anderen. Dabei kommen die Grenzen der Vernunft in den Blick und das religiöse Sprechen von dem ganz anderen wird präzisiert – mit gewisser Annäherung an die negative Theologie.
Grenzüberschreitungen
Die Ausführungen beziehen sich dabei kritisch u.a. auf den Erklärungsanspruch Stephen Hawkings, dessen totale naturwissenschaftliche Kontingenzbewältigung als illegitim hingestellt wird. Aber auch dem zu würdigenden Versuch Dieter Hattrups, einen unauflösbaren Zufallsrest als „echten Zufall“ und Einfallstor der Freiheit auszuweisen, begegnet Wuchterl skeptisch, sofern Hattrup zu sehr in innerwissenschaftliche Diskussionen eingreife und damit in die Nähe eines Lückenbüßergottes gerate.
Fazit
Jenseits von Grenzüberschreitungen der einen wie der anderen Seite versucht Wuchterl in seinem neuen Buch, „durch Aufweis der Grenzen der Vernunft den religiösen Glauben auch in einer von Wissenschaften und säkularem Denken bestimmten Zeit als mögliche und verantwortungsvolle Verhaltensweise in die menschliche Erfahrungswelt einzuordnen“ [Einleitung, S. 9]
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