Neues zur Nahtoderfahrung

Hieronymus Bosch: Der Flug zum Himmel

Hieronymus Bosch: Der Flug zum Himmel (Ausschnitt) Bildrechte: Public Domain


Immer wieder einmal hat das Phänomen der Nahtoderfahrung (NTE) Konjunktur. Sorgte 2011 der Film „Hereafter“ für Schlagzeilen, so ist es in den letzten Wochen die jüngst veröffentlichte NTE des Hirnforschers Eben Alexander („Proof of Heaven“). Viele Nahtoderfahrene wundern sich darüber, dass Theologen so seltsam zurückhaltend mit der Nahtoderfahrung umgehen. Aber Alexanders Buchtitel „Beweis des Himmels“ und Zeitungstitel wie „Hirnforscher hat Gott gesehen“ (Welt vom 28.10.12), „Einmal Jenseits und Zurück“ (Hamburger Abendblatt vom 27.10.12) saugen allzu schnell theologischen Honig aus den NTEs. Kein Wunder, dass Neoatheisten wie Sam Harris mit einer materialistischen NTE-Deutung der überzogenen spirituellen Euphorie ein Gegengewicht setzen. Aber auch der Materialismus will mit seiner raschen Einordnung der NTE nicht so recht überzeugen, ignoriert er doch die Sperrigkeit dieser Erfahrungen. Deutlich wird dies exemplarisch an dem Newsweekartikel von Eben Alexander, an Sam Harris Kritik an Alexander und an Bernardo Kastrups Kritik an Harris.
Die rezensierte Presseschau, die vor kurzem erfolgte Vorstellung des Netzwerks NTE und die Dokumentation unserer Tagung zur NTE versuchen eine differenzierte Annäherung jenseits eines „Beweis des Himmels“ und jenseits einer naturalistischen Reduktion der NTE.


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