Zeit und Ewigkeit

 Der Zimmerturm in Belgien zeigt verschiedenste Zeiten und astronomische Ereignisse an. Bei einer dieser Uhren will die Zeit so gar nicht recht vergehen, sie hat den sich am langsamsten drehenden Zeiger der Welt. Er braucht für eine Umdrehung 25.800 Jahre, das ist die Präzessionsperiode der Erdachse, das sog. Weltjahr oder das platonische Jahr.

Der Zimmerturm in Belgien zeigt verschiedenste Zeiten und astronomische Ereignisse an. Bei einer dieser Uhren will die Zeit so gar nicht recht vergehen, sie hat den sich am langsamsten drehenden Zeiger der Welt. Er braucht für eine Umdrehung 25.800 Jahre, das ist die Präzessionsperiode der Erdachse, das sog. Weltjahr oder das platonische Jahr.
Foto von 84user CC BY-SA 3.0


„Ewigkeit“ ist nicht unendliche Fortdauer in der Zeit und Langeweile! Was also meint „Ewigkeit“, was haben subjektives Zeitempfinden und objektive Zeit miteinander zu tun? Ein Physiker und eine Philosophin klärten bei der Tagung „Zeit und Ewigkeit“ Begriffe, die interreligiös von zentraler Bedeutung sind.
Dass die Zeit ein schillerndes, schwer zu fassendes und erst recht schwer zu erklärendes Phänomen ist, wissen wir auch aus unserer Alltagserfahrung. Verglichen mit der „objektiven“ Uhrzeit, ist unser subjektives Zeitempfinden sehr variabel: Im Wartezimmer eines Arztes zieht sich die Zeit wie eine Ewigkeit, im Urlaub verfliegt sie im Nu. Aber auch die gemessene Zeit kann man vielfältig abbilden und an unterschiedlichsten Orientierungsgrößen festmachen.
Noch schwieriger wird es beim Begriff der Ewigkeit, zu dem wir ja auch qua Alltagserfahrung nicht gerade einen einfachen Zugang haben. Wenn man Ewigkeit wie nie endende Zeit versteht, gerät Ewigkeit in die Nähe von purer Langeweile und Monotonie. Ein solches Verständnis von Ewigkeit verstellt gründlich den Blick auf das, was Philosophie, aber auch Bibel und christlicher Glaube unter Ewigkeit verstehen.
Ziel der Tagung war es deshalb vor allem, begriffliche Klärungen vorzunehmen – aus der Perspektive von Wissenschaft und aus der Sicht von Philosophie und Religion.
 Zeit und Ewigkeit in der Diskussion Regine Kather, Heinz-Hermann Peitz, Jürgen Audretsch

Zeit und Ewigkeit in der Diskussion
Regine Kather, Heinz-Hermann Peitz, Jürgen Audretsch

ReferentInnen

Prof. Dr. Jürgen Audretsch
Professor für Theoretische Physik an der Universität Konstanz, seit 1998 wissenschaftliche Leitung der Tagungsreihe „Theologie und Naturwissenschaft im Gespräch“ an der Evangelischen Akademie in Baden.
Veröffentlichungen u.a. Philosophie und Physik der Raum-Zeit (1994); Die Physik der ablaufenden Zeit, in: Was wissen wir vom Ende – Theologie und Naturwissenschaft im Gespräch, hg. von J. Audretsch und K. Nagorni (2005).

Prof. Dr. Regine Kather
Professorin für Philosophie am Philosophischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Lehrtätigkeit seit 1985 an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und in der Erwachsenenbildung.
Veröffentlichungen u.a.: Über die Zeitlichkeit der menschlichen Existenz (2000); Was ist Leben? Philosophische Positionen und Perspektiven (2003); Person – Die Begründung menschlicher Identität (2007); Die Wiederentdeckung der Natur. Naturphilosophie im Zeichen der ökologischen Krise (2012)

Die Vorträge

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