Unter dem Titel „Die Hoffnung auf ewiges Leben vor dem Anspruch der Vernunft“ ging der Philosoph Bernard Schumacher (Freiburg/CH) zunächst auf die zeitgenössische „eigentümliche Angst vor dem Tod“ (Thanatophobie) ein, die sich in einer Privatisierung des Todes, aber auch im technischen „Management“ der „Beherrschung des Todes“ zeige.
Gepflegt werde die „Illusion absoluter Autonomie“, was angesichts der mit dem Tod verbundenen Endlichkeit und „radikalen Abhängigkeit“ eben nur illusionär sein könne. Sterbende werden in Altersheime und Krankenhäuser verbannt und so aus dem gesellschaftlichen Bewusstsein ausgeschlossen. Gleichzeitig wird in den Massenmedien der gewaltsame Tod inszeniert, „wobei die Neugier wieder Neugier erzeugt“. Der scheinbar ‚beherrschte‘ und durch aktive Sterbehilfe auch ‚programmierte‘ Tod werde so „entsymbolisiert“, seines Verweischarakters auf eine höhere Wirklichkeit beraubt.
Hoffnung auf Unsterblichkeit begründet nach Schumacher, der sich hier Gabriel Marcel, Josef Pieper und Georg Scherer anschloss, das Vertrauen auf eine Ontologie der Interpersonalität und eine Phänomenologie der Liebe und der Gabe. Letzter Bezugspunkt sei ein ewiger Schöpfergott, der für einen Zustand der Vollendung in Überzeitlichkeit bürgt: „Es ist dieses intensive Vertrauen zu einem absoluten und ewigen Du, das Liebe und Treue ist, mit einer Person, mit der der Mensch in Beziehung treten, ein ‚Wir‘ eingehen kann, das den Grund für die fundamentale Hoffnung legt.“
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Der Vortrag eröffnete die Tagung „Unsterbliche Seele – Auferstehender Leib. Neue philosophische und theologische Konzepte“ vom 27.-28. Juni 2014 im Tagungshaus Weingarten.
Die Beiträge der Tagung
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