Anfragen an Philip Claytons Panentheismus

Der Begriff „Panentheismus“ steht weithin nicht für eine eindeutig charakterisierte Theologie, sondern umfasst eine Vielzahl von Ausprägungen. Um für begriffliche Klarheit zu sorgen, entfaltet Godehard Brüntrup eine ausdifferenzierte Systematik des Panentheismus und unterscheidet dabei:

  1. Einheit in Differenz Panentheismus
  2. kenotischer bi-direktionaler Panentheismus, bei dem die Gott-Welt-Beziehung kontingent ist und deshalb sinnvoll von creatio ex nihilo gesprochen werden kann
  3. modal starker bi-direktionaler Panentheismus, bei dem die Gott-Welt-Beziehung notwendig ist und deshalb eine creatio ex nihilo nicht gedacht werden kann

Zunächst stellt der Vortrag an Philip Clayton die Anfrage, welcher Form sich dieser zuordnet, und  ob Clayton die Bezogenheit Gott-Welt kontingent (2) oder notwendig (3) erachtet – mit der Konsequenz, im dritten Fall die creatio ex nihilo preiszugeben. Als zweites fragt Brüntrup, wie Clayton das Problem des sogenannten „doppelten Gottes“ vermeiden wolle, das jeder Form des Panentheismus innewohne. So zeige sich dieses Problem z. B. bei dem Dilemma, dass Gott einerseits als Schöpfer der Welt gegenüber stehen, andererseits aber die Welt in sich enthalten soll.
Weiter vermutet Brüntrup, dass Clayton sich nicht als Panpsychist verstehen wird, da er das Geistige erst in einem späten Stadium der materiellen Entwicklung entstanden sieht und daher einen sehr starken Emergenzbegriff voraussetzen muss. Dadurch sei sein gesamtes System von Inkonsistenz bedroht.
Es ist äußerst spannend zu beobachten, wie sich Clayton in der ausführlichen Folgediskussion den Anfragen Brüntrups stellt und wie sich beide Diskutanten einander annähern.

Godehard Brüntrup: Anfragen an Philip Claytons Panentheismus

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Tagungsübersicht und Beiträge der Tagung

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