Regine Kather deckt bei der Tagung „KI auf dem Vormarsch“ nach einem historischen Rückblick die philosophischen Hintergründe von künstlicher Intelligenz (KI) und Transhumanismus, der eine Art Übermenschen kreieren wolle, auf.
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Kather kommt dabei zu dem Schluss, dass alle Technologien, die der Optimierung des Menschen dienen, letztlich auf einem materialistischen Reduktionismus basieren. Der Mensch erscheine, mit Gehlen gesprochen, als Mängelwesen, das seine Fähigkeiten mit Hilfe der technisch-instrumentellen Vernunft gezielt verbessern kann. Er sei weder eine leib-geistige Einheit noch eine Einheit in der Vielfalt seiner Ausdrucksformen, durch die er in eine Beziehung zu seiner natürlichen wie kulturellen Umwelt trete. Leitend seien der neuzeitliche Individualismus und die Überzeugung, dass sich die einzelnen Funktionen unabhängig voneinander optimieren lassen.

Regine Kather: „Die Grenze zwischen Therapie und Optimierung ist fließend.“
Kather vermutet, dass wohl die wenigstens Menschen die Ziele des Transhumanismus teilen, dennoch bilde die Vorstellung, dass der Mensch „nichts anderes ist als wozu er sich macht“ (Sartre), für viele die Grundlage ihres Selbstverständnisses. So sei auch das Streben, künstlich intelligente Systeme zu entwickeln und menschliche Leistungen durch sie zu ersetzen, eine logische Konsequenz des humanistischen Programms, den Menschen mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt der Welt zu stellen. Eine Ethik der Verantwortung und der Pflichten, die die Fähigkeit zur Selbstbegrenzung als Bedingung seelisch-geistiger Selbstüberschreitung einfordern würde, sei damit unvereinbar. Selbstüberschreitung werde gänzlich anders verstanden: „Nicht Selbstüberschreitung zu anderen, zur Natur oder gar zu Gott, sondern allein die Selbsttranszendierung der eigenen Fähigkeiten ist das Ziel.“

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Regine Kather im Gespräch mit Andreas Dohmen, der einen umfassenden Überblick über die Visionen der KI präsentiert hat
Beiträge der „Themenwoche KI“
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